Hallo Sascha! Du bist seit der Rückrunde 2024/2025 beim FC 03 Radolfzell e.V. im
Juniorenbereich aktiv. Wie sind deine bisherigen Eindrücke vom Verein, wie bist du
anfangs aufgenommen worden? Was hat sich während deiner Zeit, auch als
Spielervater, hier in Radolfzell schon entwickelt?
Im Juniorenbereich ist der FC 03 Radolfzell in der Region schon sehr gut aufgestellt.
Aushängeschilder sind sicherlich das Oberliga-Team der C-Junioren sowie die stetige Förderung von Talenten, die den Sprung in das NLZ des SC Freiburg schaffen. Auch habe ich den Eindruck, dass vermehrt Talente der A-Junioren sehr schnell an die 1. Mannschaft geführt werden, so dass die gute Arbeit im Juniorenbereich auch bei den aktiven Teams ankommt. Grundsätzlich ist der Austausch zwischen den Trainern und auch mit Jugendvorstand Patric Schmidt bisher hervorragend.
Wie ist es zustande gekommen, dass du den Trainerposten übernommen hast?
Was reizt dich an der Aufgabe des U16 Trainers?
Die aktuelle Situation der U16 vor dem Start der Rückrunde war nicht optimal. Mit Moritz Lintze habe ich mich bereit erklärt, das Traineramt bis zum Saisonende zu übernehmen, um mehr Struktur ins Team zu bekommen und die einzelnen Spieler besser auf die kommende Verbandsliga-Saison vorzubereiten.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Trainings und Spiele?
Insgesamt war die Vorbereitungszeit sehr kurz. Das Team wurde zur Saison 2024/2025 komplett neu aufgestellt. Vom letzten C-Jugend Oberliga-Team sind lediglich 5 Spieler geblieben und die neu dazugekommenen Spieler wurden aus unteren Klassen verpflichtet. Viele Spieler sind aktuell sehr motiviert, aber es ist noch sehr viel Arbeit notwendig, um den nötigen Erfolg zu bekommen. In den ersten Punktspielen nach der Winterpause haben wir schon eine kleine Serie gestartet mit zwei Unentschieden und einem Sieg. Hier ist auf jeden Fall schon ein Aufwärtstrend
festzustellen.
Mit welchem Ziel gehst du in jedes deiner Trainings?
Ich will durch jedes Training den einzelnen Spieler und das Team etwas besser machen.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschrieben? Worauf legst du besonders Wert?
Neben der fachlichen Qualifikation (UEFA A-Lizenz), bin ich fordernd und habe eine Erwartungshaltung an die Spieler, bin authentisch aber auch letztlich konsequent.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Ich finde es als ehemaliger Spieler, aber auch als Trainer faszinierend, wie facettenreich, Spieler, Trainer und das Umfeld von Vereinen sind. Ich lerne immer noch dazu!
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt?
Ich habe meine Karriere beim VfB Stuttgart begonnen und nach 17 Jahren beim SV Elversberg beendet. Dazwischen hatte ich weitere sieben Stationen (u.a. SV Darmstadt 98, TSG Hoffenheim, SV Waldhof Mannheim). Anschließend habe ich Sport und Wirtschaftswissenschaften studiert und gleichzeitig die U19 der SG Sonnenhof Großaspach trainiert. Ich habe mich dann gegen eine Trainerkarriere im Profibereich entschieden und mich auf meine eigene Firma (Netzwerktechnik mit Sitz in der Nähe von Heilbronn) konzentriert. Einige meiner ehemaligen Mitspieler, sind nach ihrer aktiven Zeit diesen Weg gegangen und sorgen jetzt in der Bundesliga für Furore (zum Beispiel Marcel Rapp in Kiel, Frank Schmitt in Heidenheim und Alexander Blessin in St. Pauli)
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Die wohl prominentesten Trainer waren die beiden Weltmeister Jogi Löw (beim VfB Stuttgart) und der jetzige Barcelona-Coach Hansi Flick (bei der TSG Hoffenheim), aber auch der bereits verstorbene VfB-Meistertrainer Christoph Daum. Am meisten geprägt hat mich der jetzige ÖFB-Coach Ralf Rangnick (beim VfB Stuttgart und beim SSV Reutlingen), der mich zum Anhänger des ballorientierten Pressings gemacht hat.
Was würdest du als deinen größten sportlichen Erfolg bezeichnen und was war der größte Misserfolg?
Sicherlich die Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und den SV Waldhof Mannheim. Aber auch legendäre DFB-Pokal Abende, wie das 3:2 mit der TSG Hoffenheim gegen den damaligen Champions League-Finalisten Bayer Leverkusen, oder das 5:3 mit dem SV Darmstadt 98 gegen den SC Freiburg (wobei ich mich bei diesem Erfolg als 3-facher Torschütze auszeichnen durfte). Die Deutsche Meisterschaft (der Amateure) mit dem SSV Reutlingen war ein weiteres Highlight. Der Abstieg mit dem SV Darmstadt 98 war sicherlich die sportlich schwerste Zeit.
Du hast nun schon sehr viele Spieler in unterschiedlichen Jahrgängen und Altersbereichen trainiert und erlebt. Was bzw. welche Fähigkeiten und Einstellungen machen für dich einen sehr guten Jugendspieler aus?
Talent ist in jeder Sportart gefragt, aber auch ein starker Wille, Durchhaltevermögen und Beständigkeit. Ich schaue gerne mal nach anderen Sportarten. Was machen andere regionale Vereine in der Jugend besonders gut? Bspw. der TuS Steißlingen im weiblichen Handball, der eine überragende Jugendarbeit macht, mit der B-Jugend in der Bundesliga spielt und Jugendnationalspielerinnen hervorbringt. Oder in der Leichtathletik des TV Engen, der sehr starke Jugendarbeit leistet, und immer wieder Kaderathleten hervorbringt. Was dabei besonders auffällt ist, dass die Spieler und Athleten sehr bodenständig und realitätsnah sind.
Lieber Sascha, vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Das letzte Wort gehört dir. Was möchtest du abschließend noch sagen?
„Lebbe geht weider“ − Zitat von „Stepi“ Stepanovic, welches das Auf und Ab im Fußball ganz gut beschreibt und was er in der HR-Sendung "Sportkalender" nach der knappen DFB Pokal-Niederlage mit Darmstadt 98 gegen Schalke 04 zu mir gesagt hat.
Hallo Alex, Du bist gefühlt schon eine halbe Ewigkeit beim FC 03 Radolfzell e.V.- zuerst als Spieler und nun auch als Trainer im Juniorenbereich. Wie sind deine bisherigen Eindrücke vom Verein, was macht für dich den FC 03 Radolfzell aus bzw. zu einem besonderen Verein?
Ich denke man kann den FC 03 Radolfzell als Familie ansehen, es läuft nicht immer alles rund, aber man hält zusammen und versucht gemeinsam Lösungen zu finden. Den Verein macht eines besonders aus, trotz infrastruktureller Probleme in den letzten Jahren, schafft es der
Verein trotzdem, im Junioren-Bereich in den höchsten Klassen zu spielen. Der FC 03 Radolfzell ist einer der wenigen Vereine, der auch im aktiven Bereich Jugendspielern die Chance gibt, im Aktiven-Fußball Fuß zu fassen, ohne großen Druck.
Wie ist es zustande gekommen, dass du einen Trainerposten beim FC übernommen hast?
Ganz einfach, meine beiden Söhne spielen auch beim FC und da ich Zeit mit meinen Jungs verbringen wollte, habe ich vor über 7 Jahren meine ersten Schritte im Juniorenbereich gestartet. Mittlerweile macht es mir unglaublich viel Spaß die Kids zu fordern und fördern und die Entwicklung zu begleiten.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung?
Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Wir haben einen Neues Team (D4) das (fast) nur aus 2014er-Jahrgängen besteht und das sich bereits in der D Jugend beweist, obwohl alle noch E-Jugend spielen dürften. Die ersten Entwicklungen sind schon deutlich zu erkennen.
Mit welchem Ziel geht ihr als Mannschaft in die Rückrunde? Was ist für dich in diesem Altersbereich besonders wichtig?
Mir ist wichtig, dass sich alle Kinder weiterentwickeln auf und neben dem Platz. Die Ergebnisse sind mir im ersten Jahr erst einmal zweitrangig. Ich möchte, dass wir als Team zusammenwachsen und jeder für den anderen die extra Meter geht. Wenn wir am Ende dadurch die Spiele gewinnen, umso besser.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschrieben? Worauf legst du besonders wert?
Ich würde mal sagen ich bin eine Mischung aus streng und fordernd sowie spaßig und lustig. Im Alter meiner Jungs sollte man eine gute Mischung haben. Wert lege ich dabei auf Respekt, Disziplin und − natürlich am Wichtigsten − Bock auf Fußball zu haben.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Das Entwickeln von Spielern.
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt?
Ich habe meine ganze Jugend in Wollmatingen verbracht und alle Jugendmannschaft durchlaufen. Danach habe ich zwei Jahre aktiv in Wollmatingen gespielt. Anschließend ging es für zwei Jahre nach Konstanz. Nach den beiden Stationen und einem Umzug war ich dann fünf Jahre in Rielasingen und insgesamt sechs Jahre in Radolfzell. Meine Fußballkariere habe ich dann nach zwei Jahren in Böhringen letzten Sommer im aktiven Bereich beendet.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Da kann ich nicht nur einen nennen, in meiner Zeit in Wollmatingen war es Attila Kun, der mir die Chance gegeben hat, als Jugendspieler im Verbandsligakader Erfahrung zu sammeln. Ulli Hermann in Konstanz, Olli Hennemann in Rielasingen und Steffen Kautzmann in Radolfzell haben alle zu meiner Entwicklung beigetragen, da möchte ich nicht einen alleine herausnehmen.
Was würdest du als deinen größten sportlichen Erfolg bezeichnen und was war der größte Misserfolg?
Die Aufstiege in die Verbandsliga mit Rielasingen und Radolfzell, mit dazu einem Torerekord in der Landesliga mit 38 Toren, bleiben meine größten sportlichen Erfolge. Misserfolge waren leider auch Abstiege mit Radolfzell, Wollmatingen und Konstanz.
Du hast nun schon sehr viele Spieler in unterschiedlichen Jahrgängen und Altersbereichen gesehen und auch selbst trainiert. Was bzw. welche Fähigkeiten und Einstellungen machen für dich einen sehr guten Jugendspieler aus?
Ich würde sagen das Wichtigste ist der Wille, gepaart mit einer Affinität zum Fußball. Dazu gehört es sich immer weiterentwickelten zu wollen, Wissbegierig sein und vor allem Geduld zu besitzen.
Lieber Alex, vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Das letzte Wort gehört dir. Was möchtest du abschließend noch sagen?
Ich freue mich auf ein erfolgreiches Fußballjahr 2025 mit und beim FC 03 Radolfzell!
Hallo Moritz! Du arbeitest jetzt seit 3 Jahren als Trainer beim FC 03 Radolfzell e.V. im Juniorenbereich. Wie sind deine bisherigen Eindrücke vom Verein, wie bist du anfangs aufgenommen worden? Was hat sich während deiner Zeit hier entwickelt?
Ja, seit einiger Zeit bin ich nicht nur als Vater meiner beiden Söhne Junis und Jascha im Verein aktiv, sondern gehe auch als Jugendtrainer in meine dritte Saison. Diese Doppelrolle erlaubt es mir, den FC 03 Radolfzell aus zwei Perspektiven zu erleben und kennen zu lernen. Der Verein übte stets eine magnetische Anziehungskraft auf mich aus, insbesondere durch die vielen Talente aus der Region. Unsere Wettbewerbsfähigkeit auf Augenhöhe mit namhaften Nachwuchsleistungszentren, sowohl im In- als auch im Ausland, ist bemerkenswert. Ein weiterer Aspekt, der für mich besonders wichtig ist, ist das Vertrauen und die Unterstützung, die ich von Vereinsführung und Jugendleitung erfahren habe. Ich konnte immer Ideen umsetzen, mich jederzeit ausprobieren. Ich glaube fest daran, dass der Verein sich ständig weiter entwickelt und Verbesserungen kontinuierlich umgesetzt werden. Ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung ist aktuell der Bau des neuen Kunstrasenplatzers. Die Erneuerung der Infrastruktur ist enorm wichtig, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen und eine wettbewerbsfähige Umgebung für die Spieler zu schaffen.
Darüber hinaus ist der regelmäßige inhaltliche Austausch zwischen den Trainern sowie mit der Vereinsführung ein bedeutender Baustein für unseren Erfolg. Gemeinsame Kaderplanungen und ein klarer Überblick über die verschiedenen Jahrgänge tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Mannschaften und Spieler bei.
Wie ist es zustande gekommen, dass du einen Trainerposten beim FC übernommen hast?
Der erste Kontakt zum Verein kam über die Teilnahme meiner Söhne an der SC Freiburg Fördergruppe zustande. Dadurch ergab sich auch der erste Austausch und die Anfrage bezüglich einer möglichen Trainertätigkeit über Fördertrainer Rolf Dietrich. Jugendleiter Patric Schmidt musste nicht lange nachfragen, da mir schnell klar war, dass mich Aufgaben beim FC sehr reizen würden.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung zur Rückrunde?
Einige Spieler haben den Verein im letzten Sommer in Richtung Freiburg verlassen, doch im Gegenzug konnten wir spannende neue Talente bei den D-Junioren begrüßen. Trotz der Hallensaison besteht ein regelmäßiges Trainingsangebot auf dem Kunstrasen. Der Ausblick für die Rückrunde ist äußerst positiv: Wir haben ein tolles Team und eine große Vorfreude auf die bevorstehende zweite Saisonhälfte!
Die U13 des FC 03 Radolfzell e.V. repräsentierte als älterer D-Jahrgang bei uns bisher immer den jungen Jahrgang der C-Junioren. Diese Saison wird das zum ersten Mal anders sein. Kannst du uns kurz erklären warum es diese Änderung gab?
Klar! Es gibt einfach Veränderungen im Jugendfußball hinsichtlich der Herangehensweise im Training und der Wettkampfgestaltung für verschiedene Altersgruppen. Traditionell wurden ältere D-Jugend-Jahrgänge des FCs bereits auf dem Großfeld in der C-Jugend Bezirksliga eingesetzt. Dies widerspricht jedoch einer allgemeinen Tendenz im deutschen Jugendfußball. Diese Tendenz geht klar in Richtung kleinerer Spielfelder. Das Argument dahinter ist, dass die Spielfeldgröße nicht im Verhältnis zur Körpergröße und dem biologischen Entwicklungsstand der Jugendlichen steht. In Extremfällen kann der Altersunterschied biologisch bis zu fünf Jahre betragen, was ein großes Ungleichgewicht verursacht. Auf größeren Spielfeldern haben die Spieler weniger Ballkontakte, Pässe, Schüsse, Tore und Dribblings, wodurch die altersgerechte Ausbildung beeinträchtigt wird. Wichtige Elemente wie 1-gegen-1-Situationen und Ballaktionen finden seltener statt.
Anpassung der Spielmodi beim FC 03 Radolfzell:
Mit welchem Ziel seid ihr in die Runde gestartet?
Unser Hauptziel in dieser Saison ist es, ein starkes und zusammenhaltendes Team zu formen. Wir legen großen Wert darauf, dass jeder Spieler sich individuell weiterentwickelt und auf verschiedenen Positionen Erfahrung sammelt. Dabei steht nicht nur der Teamerfolg im Vordergrund, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen. Unser Ansatz ist es, im Training mit voller Konzentration und Intensität zu arbeiten, denn nur so können wir auch im Spiel 100 % unserer Leistung abrufen. Wir wollen jede Einheit und jedes Spiel optimal nutzen, um uns stetig zu verbessern. Natürlich haben wir den Ehrgeiz, in jedem Spiel unser Bestes zu geben und dabei wettbewerbsfähig zu bleiben – auch im Vergleich zu großen Nachwuchsleistungszentren. Mit dieser Einstellung streben wir danach, jedes Spiel zu gewinnen und das Potenzial unserer Spieler voll auszuschöpfen. Gemeinsam als Team wollen wir erfolgreich sein, uns gegenseitig unterstützen und an unseren Zielen arbeiten.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschrieben? Worauf legst du besonders wert?
In meiner Position als Jugendtrainer ist es mir wichtig, stets authentisch zu bleiben. Mein Ansatz ist geprägt von hohen Ansprüchen: Ich bin fordernd, akribisch und versuche klar zu kommunizieren. Diesen Anspruch stelle ich nicht nur an meine Spieler, sondern auch an mich selbst. Das, was ich von meinen Spielern erwarte – absolute 100 % Einsatz – muss ich als Trainer ebenfalls vorleben. Nur so kann ich glaubwürdig sein. Obwohl ich als Trainer selbstverständlich gewinnen will, stehen Ergebnisse für mich nicht an erster Stelle. Mein Hauptziel ist es, mit meiner Mannschaft mutigen, offensiven Fußball zu spielen. Dabei möchte ich eine Spielkultur vermitteln, die auf Einsatzbereitschaft und Kreativität basiert und die Freude am Spiel fördert.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Training mit so motivierten und talentierten Kindern ist unglaublich bereichernd. Die Begeisterung und das Engagement, die jeder Einzelne in jede Trainingseinheit einbringt, sind bemerkenswert und inspirierend. Es ist halt schon besonders, die Leidenschaft und den Ehrgeiz der Kinder hautnah mitzuerleben, wenn sie alles geben, um sich zu verbessern und als Team zusammenzuwachsen. Fußball ist eine Sportart, die in ihrer Dimension einzigartig ist. Keine andere Sportart schafft es in diesem Maße, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenzubringen. Fußball überwindet Barrieren und verbindet Menschen, unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder Religion. Diese universelle Sprache des Fußballs, die in jeder Ecke der Welt verstanden wird, macht ihn zu einem unvergleichlichen Instrument der Integration und des Miteinanders.
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt?
Ich komme aus Berlin und in meiner Jugend habe ich für Vereine wie Tennis Borussia Berlin und die Reinickendorfer Füchse gespielt. Ich durfte 25 mal für die Auswahlmannschaft meines Bundeslands Berlin auflaufen. Irgendwann habe ich mich aber gegen den Leistungssport entschieden. Die Verlockungen des Lebens haben mich in eine andere Richtung gelenkt. Heute habe ich großen Respekt vor jungen Menschen, die bereit sind, sich dem anspruchsvollen Weg des Leistungssports zu widmen. Der Verzicht, die Disziplin und das immense Engagement, das dafür notwendig ist, sind in der Tat bewundernswert. Die Herausforderungen und Opfer, die dieser Weg mit sich bringt, verstehe ich gut und schätze sie sehr.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Es ist faszinierend zu sehen, wie prägend die Einflüsse von Jugendtrainern sein können, besonders wenn sie weiterhin so engagiert im Fußball tätig sind. Henry Rehnisch arbeitet mittlerweile als Spieler- und Trainerentwickler für den 1. FC Union Berlin und Markus Hirte leitet seit 2016 die Talentförderung beim Deutschen Fußball-Bund. Sie haben bleibende Eindrücke hinterlassen und prägen sicherlich mein Verständnis des Spiels. Vielleicht schwärme ich auch ein wenig für Jürgen Klopp. Seine Mischung aus Fachwissen, Authentizität, Menschlichkeit, Humor und Emotionalität machen ihn für mich zu einer der herausragendsten Trainerpersönlichkeiten im modernen Fußball. Seine Fähigkeit, nicht nur taktische Expertise, sondern auch menschliche Werte in seine Arbeit einfließen zu lassen, sind einfach besonders.
Was würdest du als deinen größten sportlichen Erfolg bezeichnen und was war der größte Misserfolg?
In den letzten zwei Jahren können wir glücklicherweise auf eine sportlich sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Ein toller Höhepunkt war sicherlich die vergangene Hallensaison, in der wir den Sieg bei der Südbadischen Futsalmeisterschaft erringen konnten. Besonders erfreulich war dabei, dass wir diesen Erfolg mit einem Team feiern konnten, in dem viele Talente des jüngeren Jahrgangs zum Einsatz kamen. Von wirklichen Misserfolgen kann eigentlich keine Rede sein. Vielmehr sehen wir es als Teil der Entwicklung unserer Spieler an, auch mit Niederlagen umzugehen. Es ist wichtig, dass die Jungs lernen, solche Rückschläge zu verkraften, aus ihnen gestärkt zurückzukommen und zukünftig Fehler zu vermeiden. Jede Herausforderung bietet die Chance, weiter zu wachsen und sich zu verbessern.
Ab der aktuellen Saison werden in der D-Jugend Spieltage ausgetragen. Der klassische Ligamodus wird abgeschafft. Wie hast du diese Änderung zur Kenntnis genommen?
Wie zuvor erwähnt, halte ich die aktuellen Entwicklungen und Visionen des Südbadischen Fußballverbands sowie des Deutschen Fußball-Bunds für essentiell und richtig. Besonders im "goldenen Lernalter" ist es von großer Bedeutung, die jungen Spieler schrittweise an das große Spielfeld heranzuführen. Hierbei liegt der Fokus darauf, den Kindern mehr Ballkontakte und Geschicklichkeit zu ermöglichen, indem weniger Platz zur Verfügung steht. Dieses Konzept unterstützt das spielerische Erlernen von Technik und Taktik. Die Einführung der 7 vs. 7-Option in der D-Jugend ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Das 9 gegen 9-Spielformat wird nur noch in dieser Spielzeit angeboten. Ab dem nächsten Jahr wird ausschließlich im 7 gegen 7 gespielt. Diese Entscheidung begrüße ich sehr, da sie den Kern des Ausbildungsgedankens weiter stärkt: Weniger Spieler auf dem Feld bedeuten mehr Ballaktionen pro Kind, was zur Verbesserung individueller Fähigkeiten führt.
Du hast nun schon sehr viele Spieler in unterschiedlichen Jahrgängen und Altersbereichen trainiert. Was bzw. welche Fähigkeiten und Einstellungen machen für dich einen sehr guten Jugendspieler aus?
Für mich bedeutet Talent im D-Jugendalter nicht in erster Linie körperliche Überlegenheit. Vielmehr sehe ich es in der Geschwindigkeit, mit der ein junger Spieler die Grundtechniken des Fußballs beherrscht und anwendet. Ob Pass, Schuss oder Dribbling – es kommt darauf an, wie schnell und präzise diese Aktionen umgesetzt werden können. Darüber hinaus spielen für mich Eigenschaften wie Einsatzbereitschaft, Konstanz, Mut, Wille und vor allem Demut eine entscheidende Rolle. Diese Attribute heben für mich ein besonderes Talent hervor, das über bloße körperliche Fähigkeiten hinausgeht.
Lieber Moritz, vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Das letzte Wort gehört dir: Was möchtest du abschließend noch sagen?
Die Einführung von "neuen" Kleinfeld-Konzepten, wie Funino-Kleinfeld- Spieltagen in der E-Jugend oder das 7 gegen 7 in der D-Jugend, hat mich voll und ganz überzeugt. Diese Formate bieten den jungen Spielern nicht nur mehr Ballkontakte, sondern fördern auch ihr taktisches Verständnis und ihre individuellen Fähigkeiten in einer altersgerechten Umgebung. Angesichts dieser positiven Erfahrungen erscheint es mir dringend notwendig, diese Ansätze auch in der C-Jugend schnellstmöglich zu implementieren und die Spielfelder entsprechend zu verkleinern. Das Motto sollte lauten: Besser heute als morgen. Die Erfahrung mit meinem älteren Sohn hat mir gezeigt, dass er und seine Mitspieler erst im älteren U15-Jahrgang wirklich auf dem Großfeld, im 11 gegen 11, angekommen sind. Die zwei Jahre zuvor in der C-Jugend wirkten aus meiner Sicht fußballerisch und entwicklungstechnisch weitgehend verschenkt. Durch eine Anpassung der Spielformate könnten Spieler in der C-Jugend besser auf das Großfeld vorbereitet werden, was langfristig ihre Entwicklung fördern würde. Es ist an der Zeit, diese Erkenntnisse konsequent umzusetzen und die Rahmenbedingungen im Jugendfußball entsprechend anzupassen.
Hallo Gio! Du arbeitest jetzt seit dieser Saison als Trainer beim FC 03
Radolfzell e.V. im Juniorenbereich. Wie sind deine bisherigen Eindrücke
vom Verein, wie bist du anfangs aufgenommen worden? Was hat sich
während deiner Zeit hier schon entwickelt?
Meine bisherigen Eindrücke
vom FC 03 Radolfzell sind durchweg positiv. Ich wurde von Anfang an
herzlich aufgenommen, sei es vom Jugendleiter Patric Schmidt, der mich
in allen Belangen unterstützt hat, oder von den Trainerkollegen, die
immer ein offenes Ohr für mich hatten und mir geholfen haben, mich gut
im Verein einzuleben. Die Atmosphäre ist sehr offen und kollegial, und
ich fühle mich hier wirklich wohl. Während meiner Zeit hat sich die
Zusammenarbeit mit den Jungs und im Trainerteam intensiviert, und ich
habe das Gefühl, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.
Wie ist es zustande gekommen, dass du einen Trainerposten beim FC übernommen hast?
Der
Wechsel zum FC 03 Radolfzell entstand, weil einige meiner ehemaligen
Spieler aus Allmannsdorf bereits beim Fördertraining des SC Freiburg in
Radolfzell aktiv waren. Elias, mein Sohn, sowie zwei weitere Jungs aus
dem Jahrgang 2014, die bei mir in Allmannsdorf gespielt haben, wagten
ebenfalls den Schritt zum FC Radolfzell.
Dadurch ergab sich die perfekte Gelegenheit, die U12 zu übernehmen und mit diesen Spielern weiterzuarbeiten, die ich bis hier her schon begleitet hatte. Zusätzlich hat sich dann ergeben, dass ich auch die U14 übernehme, da ich einige Jungs aus dieser Mannschaft bereits kannte, viele davon aus Konstanz, genau wie ich. Nach Gesprächen mit dem Vorstand und den Trainerkollegen war schnell klar, dass ich hierhin gehöre.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Rückrundenvorbereitung?
Ich
bin zufrieden mit der Rückrundenvorbereitung. Mit der U14 läuft es gut und wir haben klare Fortschritte gemacht. Allerdings nehmen wir auch
noch an den Hallen-Bezirksmeisterschaften teil, was die Umstellung aufs
Großfeld erschwert. Trotz der Doppelbelastung ziehen die Jungs stark
mit und ich bin überzeugt, dass wir die Punkte holen, die wir brauchen,
um uns aus dem Abstiegskampf herauszuhalten.
Die U14 des FC
03 Radolfzell spielt nun schon seit ca. einem Jahrzehnt in der
Landesliga. Mit welchem Ziel geht's in die Rückrunde?
Unser Ziel
ist es, 30 Punkte zu erreichen und uns im Mittelfeld der Tabelle zu
etablieren. Je mehr Punkte, desto besser! Wir möchten weg vom
Abstiegskampf und eine solide Rückrunde spielen.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben? Worauf legst du besonders Wert?
Ich
sehe mich als eine Art „Vaterfigur“ für die Jungs. Mir ist wichtig,
dass ich sie nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz
weiterentwickeln kann. Ich vermittle Werte wie Disziplin, Respekt und
Teamgeist. Mein Ziel ist es, aus Einzelspielern eine starke Gemeinschaft
zu formen, denn nur gemeinsam kann man erfolgreich sein.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Am
meisten Spaß macht es mir, die Entwicklung der Jungs zu sehen. Es ist
unglaublich motivierend, ihre Fortschritte Tag für Tag zu beobachten und
dabei mitzuerleben, wie sie ihre Fähigkeiten immer weiter verbessern.
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt?
Ich
habe von der F-Jugend bis zur C-Jugend beim FC Wollmatingen gespielt.
Danach wechselte ich in die B- und A-Jugend des FC Konstanz, der damals
in der Jugendliga spielte – vergleichbar mit der heutigen Oberliga.
Während meiner gesamten Jugendzeit war ich immer ein Führungsspieler
innerhalb der Mannschaft und habe Verantwortung übernommen. Als aktiver
Spieler habe ich einige Jahre beim Türk SV Konstanz gespielt. Während
dieser Zeit zog ich mir leider zwei Kreuzbandrisse zu, wodurch schnell
klar wurde, dass es nicht mehr bis ganz nach oben reichen würde.
Außerdem war das Brennen, das in der Jugend in mir war, später nicht
mehr so stark. Zum Schluss spielte ich mit 30 Jahren noch zwei Jahre für
die SpVgg Allmannsdorf, zusammen mit vielen Jugendfreunden, einfach aus
Lust und Freude am Fußball.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Mein
Vater hat mich am meisten geprägt. Er hat mich und meinen Bruder schon
von klein auf trainiert und uns die Grundlagen des Fußballs beigebracht.
Darüber hinaus inspirieren mich Trainer wie Carlo Ancelotti, Arrigo
Sacchi, Johan Cruyff und Pep Guardiola. Ihre Philosophie und
Herangehensweise beeindrucken mich sehr.
Was würdest du als deinen größten sportlichen Erfolg bezeichnen und was war der größte Misserfolg?
In
meiner Jugendzeit konnte ich einige Male den Bezirkspokal gewinnen,
sowohl im Freien als auch in der Halle, wo wir auch die
Bezirksmeisterschaft geholt haben. Außerdem hatte ich in der Jugend die
Ehre, gegen große Mannschaften wie den VfB Stuttgart oder den SC
Freiburg zu spielen – das waren besondere Momente. Als Trainer konnte
ich mit der SpVgg Allmannsdorf in der E-Jugend die
Hallenbezirksmeisterschaft gewinnen, was für einen kleinen Verein
eigentlich undenkbar war und mich besonders stolz gemacht hat. Mein
größter Misserfolg ist klar mein aktiver Bereich als Fußballer. Ich habe
dort leider mein Potenzial und meine Ambitionen nicht ausschöpfen
können, was mich rückblickend natürlich enttäuscht. Doch auch daraus
habe ich viel gelernt, was ich heute an meine Spieler weitergebe.
Wen siehst du in der Meisterschaft als Favorit um den Aufstieg, wer muss um den Klassenerhalt bangen?
Schon
vor der Saison habe ich vorausgesagt, dass der SSC Donaueschingen der
klare Favorit auf die Meisterschaft sein wird, und diese Einschätzung
hat sich bisher bestätigt. Obwohl wir noch mitten in der Saison sind,
dominiert Donaueschingen die Liga eindeutig, hat noch keinen Punkt
verloren und beeindruckende 53:3 Tore erzielt. Was den Klassenerhalt
betrifft, hoffe ich sehr, dass die Teams mit dem jüngeren Jahrgang die
Liga halten können, da sie großes Potenzial haben. TuS Binzen und der FC
Tiengen scheinen hingegen fast sicher abgestiegen zu sein.
Was ist aus deiner Sicht besonders wichtig, damit einem Jugendspieler der Sprung in den Herrenfußball gelingt?
Die
Mentalität ist entscheidend. Die Jungs müssen mental stabil sein, sich
Herausforderungen stellen und auch nach Rückschlägen immer wieder
aufstehen. Jeder Rückschlag ist eine Chance zu lernen und stärker
zurückzukommen. Diese Einstellung macht langfristig den Unterschied.
Lieber Gio, vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Das letzte
Wort gehört dir. Was möchtest du abschließend noch sagen?
Vielen Dank
für das Interesse an meiner Arbeit. Ich möchte den Jungs und dem Verein
danken, dass ich Teil dieser großartigen Gemeinschaft sein darf. Lasst
uns weiter zusammenarbeiten und gemeinsam wachsen – auf und neben dem
Platz. Denn Erfolg entsteht nur im Team!
Hallo Sammy! Du arbeitest jetzt seit mehr als einem Jahr als Trainer beim FC 03 Radolfzell e.V. im Juniorenbereich. Wie ist es zustande gekommen, dass du einen Trainerposten beim FC übernommen hast?
Ich war als Stützpunkttrainer am DFB Stützpunkt in Singen tätig, hatte dadurch immer mal wieder Kontakt zum FC 03 Radolfzell. Dadurch hat sich für mich die Möglichkeit ergeben, die U17 in der Oberliga gemeinsam mit Steffen Kautzmann zu übernehmen. Der Reiz lag einerseits daran, in der zweithöchsten Spielklasse in dem Altersbereich tätig zu sein, andererseits hatte ich auch mit Steffen ein super Gefühl. Durch diese Mischung war ich mir sicher, mich als doch noch einigermaßen junger Trainer weiterentwickeln zu können, was definitiv auch der Fall war!
Wie zufrieden bist du mit dem Verlauf der Vorbereitung der U15?
Die Vorbereitung mit der U15 in dieser Saison lief weitestgehend positiv. Wir haben
glücklicherweise Mitte Juni begonnen, wodurch wir einige Wochen mit dem kompletten Kader trainieren konnten, was gerade am Anfang enorm wichtig ist, um inhaltliche Themen zu implementieren. Die Inhalte wurden mit jedem Vorbereitungsspiel besser umgesetzt und mittlerweile haben wir auch alle vier Spielphasen mit Inhalten gefüllt, wodurch sich die Jungs alle auf dem gleichen Stand in den Urlaub verabschiedet haben. Das letzte Vorbereitungsspiel gegen die U15 des SC Freiburg in der Freiburger Fußballschule stellt einerseits nochmal ein Highlight für die Jungs dar, andererseits ist es auch ein letzter Härtetest vor dem schwierigen Ligaauftakt gegen KSC.
Die U15 des FC 03 Radolfzell ist nun seit fünf Spielzeiten in der EnBW Oberliga. Mit welchem Ziel seid ihr in die Runde gegangen?
Wir haben im Rahmen eines Trainingslagers die Ziele für die Saison aufgeteilt. Einerseits in individuelle Ziele, worüber wir im Saisonverlauf immer wieder Rückmeldung von den Jungs haben möchten. Andererseits in mannschaftliche Ziele, die selbstredend den Klassenerhalt beinhalten. Dennoch bewerten wir die Saison nicht ausschließlich nach dem Tabellenplatz, denn es geht im Jugendfußball, vor allem bei Ausbildungsvereinen wie beim FC Radolfzell, um die ganzheitliche Ausbildung der Talente in der Region.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Der Trainerjob macht mir enorm viel Spaß, weil er sehr vielschichtig ist. Einerseits die „Arbeit“ mit jungen motivierten Menschen, bei denen man nicht nur versucht sie sportlich/fußballerisch zu fördern, sondern auch über die Schule spricht und einen potenziellen Start ins berufliche Leben versucht aufzuzeigen. Andererseits ist es der Fußball, der den Trainerjob herausfordernd und außergewöhnlich macht. Es gibt nie schwarz oder weiß, oder nur eine Lösung. Durch Unterhaltungen mit Trainerkollegen oder auch Spielern, gibt es immer viele Sichtweisen zu einer Thematik. Grundsätzlich kann und muss man innerhalb eines Trainings enorm viele Gedanken wie die Mischung aus Inhalten und einfachen Spielformen, die den Jungs Spaß machen. Diese Balance zwischen Spaß und inhaltlicher Weiterentwicklung ist für einen Trainer essenziell.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Es gibt enorm viele Trainer, die mich aufgrund unterschiedlicher Eigenschaften beeindrucken. Sei es Pep Guardiola aufgrund seiner enormen Akribie oder Jürgen Klopp als enormen Leader. Julian Nagelsmann beeindruckt mich aufgrund seines jungen Alters und seiner Fähigkeit über den Tellerrand Fußball hinauszublicken und gesellschaftliche Themen anzusprechen. Um auf der regionalen Ebene zu bleiben, muss ich sagen, dass ich von Steffen in kurzer Zeit unfassbar viel lernen konnte in Sachen wie Trainingsplanung und -gestaltung, „ingame-coaching“ sowie Spielvorbereitung.
Wen siehst du in der Meisterschaft als Favorit um den Aufstieg, wer muss um den Klassenerhalt bangen?
Für mich ist der KSC mit Abstand der größte Favorit auf die Meisterschaft. Als letztjähriger Absteiger kann deren Ziel nur der direkte Wiederaufstieg sein und die Ergebnisse der Vorbereitung lassen auch darauf schließen. Für uns geht es darum mindestens drei Teams hinter uns zu lassen. Ich möchte mir nicht anmaßen zu prognostizieren, wer diese Teams vielleicht sein könnten.
Du hast nun schon sehr viele Spieler in unterschiedlichen Jahrgängen und Altersbereichen trainiert. Was bzw. welche Fähigkeiten und Einstellungen machen für dich einen sehr guten Jugendspieler aus?
In erster Linie macht einen sehr guten Jugendspieler den Spaß am Fußball aus. Das sollte bei allem Ehrgeiz die absolute Basis sein. Ich kann nur gut sein, indem was ich tue, wenn es mir Spaß macht. Des Weiteren geht es für mich stark um Kritikfähigkeit und den Willen sich zu verbessern. Es sind oft Kleinigkeiten, die einen sehr guten von einem guten Jugendspieler unterschieden, wie beispielsweise der erste Kontakt am Ball. Dafür benötige ich nicht ausschließlich ein Mannschaftstraining, um mich hier zu verbessern. Selbstverständlich ist gewisses Talent auch notwendig, wobei ich der Meinung bin, dass mit viel Training, absolutem Willen, klarem Kopf sowie die Bereitschaft an sich zu arbeiten das wichtigste ist.
Lieber Sammy, vielen Dank für deine Zeit und das Interview.
Hallo Jonathan! Du bist seit dieser Saison als SC Freiburg Fördergruppentrainer beim FC 03 Radolfzell e.V. im Juniorenbereich aktiv. Wie sind deine bisherigen Eindrücke vom Verein, wie bist du anfangs aufgenommen worden?
Hallo. Ich wurde von allen Verantwortlichen und Trainern extrem herzlich aufgenommen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass sich alle über meine Anwesenheit freuen und Lust auf unsere Kooperation haben. Es war völlig unkompliziert, ich durfte die einzelnen Mannschaften schnell im Training besuchen und so die Spieler und Trainer kennenlernen – die Trainer waren jederzeit offen für den Austausch über ihre Spieler. Das hat mir den Einstieg enorm erleichtert. Ich fühle mich hier sehr wohl, und die Zusammenarbeit ist geprägt von einem tollen Miteinander. Unser gemeinsames Ziel ist es, sowohl die Spieler als auch den Verein und die Kooperation mit dem SC Freiburg, für die ich ja zuständig bin, bestmöglich weiterzuentwickeln. Und da passiert gerade in allen Fronten super viel Positives.
Wie ist es zustande gekommen, dass du den Posten übernommen hast? Was reizt dich an der Aufgabe des Fördergruppentrainers?
Durch meine vorherige Tätigkeit beim FV Ravensburg hatte ich bereits durch Testspiele immer wieder Kontakt zu Radolfzell. Da ich seit einigen Jahren in Stockach arbeite, ergab sich schließlich eine weitere Verbindung: Mein Kollege Moritz Lintze begann als Trainer beim FC Radolfzell. Über ihn kam dann der Kontakt zum damaligen sportlichen Leiter der Jugend, Paul Härle, zustande. Ende 2023 trafen wir uns zu einem Gespräch über eine mögliche Zukunft beim Verein. Dass es letztlich mit der Position als Fördergruppentrainer geklappt hat, freut mich umso mehr.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Trainings und der gespielten Turniere?
Turniere bestreiten wir mit der Fördergruppe zwar nicht, dafür macht das Training umso mehr Spaß. Wir haben zwei Fördergruppen, die Jahrgänge 2014/2015 und 2012/2013, die das ganze Jahr über in der Halle trainieren. Besonders freue ich mich jede Woche über die Begeisterung, mit der die Spielerinnen und Spieler ins Training kommen und Fußball spielen, sowie über die hohe Intensität, mit der sie trainieren.
Mit welchem Ziel gehst du in jedes deiner Trainings?
Mein Ziel in jedem Training ist es, den Kindern Spaß am Fußball zu vermitteln. Ohne Freude am Spiel macht es keinen Sinn, so viel Aufwand in den Sport zu investieren, wie viele von ihnen das bereits in großem Maße tun. Deshalb setzen wir im Training vor allem auf verschiedene Spielformen, die die Spielerinnen und Spieler immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. So müssen sie ständig neue Lösungen finden und das auf spielerische Weise. So setzten wir in jedem Training Impulse, die die Spielerinnen und Spieler in voranbringen.
Wie würdest du dich selbst als Trainer beschrieben? Worauf legst du besonders wert?
Sich selbst zu beschreiben, finde ich gar nicht so einfach. Ich würde sagen, dass ich in meiner Ansprache meist sehr klar bin. Von außen werde ich oft als laut wahrgenommen, weiß allerdings auch sehr genau was ich erwarte. Aber ich glaube, ich habe auch einen guten Draht zu meinen Spielern, auch wenn das Verhältnis in der Fördergruppe natürlich anders ist als beim Training einer festen Mannschaft. Als Trainer lege ich großen Wert auf eine gute Vorbereitung und eine klare Struktur, die den Spielern aber auch viel Freiheit für eigenen Entscheidungen lässt. Besonders wichtig ist mir, mit Spielerinnen und Spielern zu arbeiten, die für den Fußball brennen und jede Woche mit Freude und voller Einsatzbereitschaft ins Training kommen. Ohne diese Leidenschaft macht der ganze Aufwand keinen Sinn. Genauso entscheidend finde ich Ehrlichkeit und eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten. Ich hoffe, diesem Anspruch werde ich gerecht. Außerdem versuche ich, authentisch zu bleiben, dieser „glatte Einheitsbrei“, den man manchmal sieht, liegt mir nicht. Dann lieber ein bisschen speziell. Gleichzeitig ist mir wichtig, mich stetig weiterzuentwickeln, offen für Neues zu sein und dazuzulernen. Falls mich andere komplett anders wahrnehmen, muss ich wohl noch ein wenig an meiner Selbstwahrnehmung arbeiten – aber ich hoffe, das trifft es ganz gut.
Was macht dir besonders Spaß am Trainerjob?
Ich habe das große Glück, hier in Radolfzell, aber auch schon bei meiner vorherigen Station, mit sehr talentierten und motivierten Spielern zu arbeiten. Es macht riesigen Spaß, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie im Training immer wieder vor neue Herausforderungen zu stellen. Gleichzeitig lernt man als Trainer unglaublich viel über den Umgang und die Zusammenarbeit mit Menschen. Ein weiterer besonderer Reiz ist es, die eigenen Ideen und Vorstellungen vom Fußball umzusetzen. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn die Mannschaft auf dem Platz genau das umsetzt, was man im Training erarbeitet hat. Und natürlich spielen auch die Emotionen eine riesige Rolle. Wenn man eine Woche
lang viel investiert und dann ein wichtiges Spiel in der Nachspielzeit gewinnt, das ist einfach unbeschreiblich. Solche Momente machen den Fußball aus und sorgen dafür, dass man immer wieder dieses besondere Kribbeln spürt.
Wie verlief dein fußballerischer Werdegang? Für welche Vereine hast du selbst aktiv die Fußballschuhe geschnürt?
Ich habe von den Bambinis bis zur A-Jugend beim FV Ravensburg gespielt und konnte am Ende meiner Jugendspielerkarriere bereits erste Erfahrungen als Trainer sammeln. Nach der A-Jugend habe ich mich dann entschieden, erstmal nur noch Trainer zu sein, das war mit drei Trainingseinheiten pro Woche das damals auch genug. Insgesamt war ich rund 16 Jahre lang beim FV Ravensburg Jugendtrainer und in dieser Zeit beinahe alle Jugendmannschaften trainiert. Dabei habe ich die verschiedenen Schwerpunkte in den unterschiedlichen Altersbereichen
kennenlernen dürfen.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt?
Es gibt keinen einzelnen Trainer, der mich besonders geprägt oder beeindruckt hat. Dafür aber viele Trainer, sei es im Profifußball, meine eigenen Trainer oder auch Kollegen, von denen ich mir immer wieder positive Aspekte aus unterschiedlichen Bereichen abgeschaut habe, die mich extrem beeindruckt haben und das tue ich auch weiterhin. Natürlich gibt es aber auch Menschen, bei denen ich denke, dass ich Dinge ganz anders machen würde, da lernt man, was man nicht will. Es macht mir unglaublich viel Spaß, mit anderen auf dem Platz zu sein und zu beobachten, wie sie bestimmte Aspekte trainieren und mit ihren Mannschaften umgehen. Den Austausch darüber finde ich ebenfalls extrem wertvoll. Letztlich hat
mich die Summe von vielen Erfahrungen und Erlebnissen geprägt. Ich finde es wichtig, authentisch zu bleiben und seinen eigenen Weg zu finden, der zu einem selbst passt, anstatt anderen einfach nur blind nachzueifern.
Was würdest du als deinen größten sportlichen Erfolg bezeichnen und was war der größte Misserfolg?
Als jemand, der wirklich gerne gewinnt, haben sich einzelne Niederlagen in wichtigen Spielen immer sehr hart angefühlt, während wichtige Siege ein unglaublich gutes Gefühl hinterlassen haben. Ich bin zweimal abgestiegen, und diese Momente waren brutal schwer zu verdauen, nachdem man ein ganzes Jahr lang so viel Energie und Herzblut investiert hat, aber es trotzdem nicht gereicht hat. Auf der anderen Seite fühlt sich ein Aufstieg riesig an, weil man für die Arbeit eines ganzen Jahres belohnt wird und eine tolle Bestätigung bekommt. Einmal habe ich eine Mannschaft, die sich auf einem Abstiegsplatz befand, in der Rückrunde übernommen, und wir haben bis auf ein Spiel alles gewonnen. Gleichzeitig gab es in der nächsthöheren Mannschaft zwei Spieltage vor Ende große Probleme, und sie mussten die letzten beiden Spiele gewinnen, um in der Liga (damals Oberliga) zu bleiben. Auch das durfte ich versuchen, und es hat geklappt. Auch das war ein extrem gutes Gefühl, mit vielen positiven Emotionen, nach einem wirklich wilden Jahr. Heute würde ich jedoch sagen, dass meine größten Erfolge nicht unbedingt in den Ergebnissen liegen, sondern darin, dass die meisten Jungs und Mädels gerne zu mir ins Training gekommen sind und sich meist sehr positiv an die Zeit erinnern, zumindest sagen das heute viele. Besonders stolz bin ich darauf, dass sich viele zu wirklich guten Fußballern entwickelt haben. Ein paar wenige sind Profis geworden, für die freut es mich extrem, die haben aber selber viel dafür investiert und sie hatten viele wirklich gute Menschen und Trainer, die sie begleitet haben.
In der kommenden Saison wird es keine D-Junioren Bezirksliga mehr geben, die Spielform ändert sich komplett. Wie hast du diese Änderung zur Kenntnis genommen?
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich gegenüber vielen der Änderungen, die in den letzten Jahren eingeführt wurden, anfangs kritisch war. Seitdem ich jedoch wieder vermehrt im D-Jugendbereich tätig bin, nehme ich die Entwicklungen in den letzten Monaten sehr positiv wahr. Die Spielerinnen und Spieler haben deutlich mehr Ballkontakte, weniger Zeit auf der Bank und kürzere Distanzen auf dem Platz, was ihre Entwicklung natürlich extrem fördert. Ich hoffe sehr, dass gute oder sehr gut Leistungen weiterhin belohnt werden, in der Hinsicht finde ich die aktuelle Entwicklung manchmal bisschen schwierig. Aber lasse mich da auch gerne positiv überraschen. Insgesamt finde ich jedoch, dass in letzter Zeit für den Jugendfußball viele sehr gute Entscheidungen getroffen worden sind, von denen alle Spielerinnen und Spieler in ihrer Entwicklung, aber auch in Bezug auf Freude am Spiel profitieren.
Du hast nun schon sehr viele Spieler in unterschiedlichen Jahrgängen und Altersbereichen trainiert. Was bzw. welche Fähigkeiten und Einstellungen machen für dich einen sehr guten Jugendspieler aus?
Grundlegend ist für mich ein gewisses Bewegungstalent wichtig, gepaart mit Freude an Bewegung. Ebenso ist Spaß am Fußball für mich zentral. Und dann ist Fleiß natürlich auch ein Thema, die Bereitschaft, Zeit und Mühe zu investieren, um sich kontinuierlich zu verbessern. Es geht nicht nur darum, zu sagen, dass man besser werden will, sondern auch wirklich etwas dafür zu tun. Dazu gehört, sich in jedem Training reinzuhauen und auch in der Zeit ohne Training an sich zu arbeiten. Trotzdem finde ich, dass der Spaß dabei nie zu kurz kommen sollte. Wenn die Jungs
zu verkrampfen beginnen, wird es schwierig und ohne Lachen auf dem Gesicht, bei allem Ehrgeiz, geht es nicht.
Lieber Jonathan, vielen Dank für deine Zeit und das Interview. Das letzte Wort gehört dir. Was möchtest du abschließend noch sagen?
Vielen Dank, dass ich die Fragen beantworten durfte. Ich finde diese Intwerviews eine tolle Idee. Viel mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen. Ich bin extrem froh hier zu sein. Meine Aufgabe finde ich extrem vielfälltig und das macht extrem viel Spaß und ich freue mich auf alles, was noch kommt. Die weitere Entwicklung wird bestimmt sehr positiv sein, und ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.