14.11.2025
Vom Jugendspieler zum Aktiven – Ein Gespräch über Entwicklung, Motivation und Vereinsliebe
Levin, seit wann genau spielst du beim FC 03 Radolfzell – erinnerst du dich noch, wie du damals zum Verein gekommen bist?
Ich spiele jetzt schon seit dem ersten Jahr D-Jugend beim FC 03. Angefangen hat alles, weil ich einfach Spaß am Kicken hatte und ein paar Freunde schon hier gespielt haben. Ich wollte unbedingt den Schritt gehen – auch, weil ich damals schon in der Fördergruppe unter Rolf Dietrich oft am Gelände war.
Was hat dich damals am meisten an unserem Verein begeistert?
Ehrlich gesagt war ich ja noch ziemlich jung, als ich zum FC gewechselt bin. Damals hat eigentlich nur das Kicken für mich gezählt – und mit den Jungs aus der Fördergruppe zusammenzuspielen. Also habe ich mir da noch nicht wirklich viele Gedanken über den Verein selbst gemacht. Aber die Kooperation mit dem SC und die tolle Jugendarbeit waren entscheidende Faktoren, warum ich gewechselt bin.
Gibt es Momente oder Trainer aus deiner Jugendzeit, die dich besonders geprägt haben?
Ja, auf jeden Fall. Ich hatte viele Trainer, die mir viel beigebracht haben – sportlich, aber auch
menschlich. Gerade am Anfang unter Jorge Brandão war es eine super erfolgreiche Zeit.
Anschließend, besonders in der B- und A-Jugend unter Paul Härle und Philip Weidmann, habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen und immer alles zu geben – egal ob im Training oder im Spiel. Diese Einstellung nehme ich bis heute mit.
Nun bist du in deinem ersten Jahr bei den Aktiven – wie war der Sprung aus der Jugend in den Herrenbereich für dich?
Der Schritt war schon groß – vor allem körperlich und von der Intensität her. Man merkt sofort, dass sich die Schnelligkeit im Kopf, aber auch am Ball enorm erhöht. Aber genau das motiviert mich – ich will mich beweisen und zeigen, dass ich mich durchbeißen kann.
Was war die größte Umstellung im Vergleich zur Jugend?
Definitiv das Tempo und die Härte. Fehler werden schneller bestraft, und man muss einfach konsequenter sein – im Zweikampf, im Kopf und im ganzen Auftreten. Aber das ist auch das, was einen weiterbringt.
Wie haben dich die Mitspieler und das Trainerteam aufgenommen?
Richtig gut. Es war von Anfang an ein gutes Gefühl. Die Jungs helfen einem, sich einzufinden, und das Trainerteam hat mir direkt Vertrauen auf dem Platz gegeben und gut mit mir kommuniziert. Dafür bin ich dankbar – das ist nicht selbstverständlich.
Gab es ein Spiel oder einen Moment, in dem du gemerkt hast: „Jetzt bin ich wirklich im Aktivenbereich angekommen“?
Ja, das war nach dem ersten Spiel, in dem ich über 90 Minuten auf dem Platz stand. Danach kam das Gefühl auf: Jetzt bist du angekommen. Ein wirklich bemerkenswertes Spiel war das gegen Kuppenheim, in dem wir durch viel Kampf und Wille gewonnen haben – und ich auch meinen Teil dazu beitragen konnte.
Der FC 03 Radolfzell ist bekannt für seine starke Jugendarbeit und die Kooperation mit dem SC Freiburg – wie hast du diese Förderung selbst erlebt?
Die Ausbildung hier ist wirklich top. Wir hatten schon in der Jugend sehr strukturierte Trainings, klare Ziele und immer wieder die Möglichkeit, uns durch die Fördergruppe und Kooperationsturniere zu zeigen. Die Jungs aus der FC-Jugend sind alle technisch und taktisch super ausgebildet – egal, ob sie den Sprung nach Freiburg geschafft haben oder nicht.
Was würdest du sagen: Was unterscheidet die Jugendarbeit beim FC 03 von anderen Vereinen?
Ich denke, es ist die Mischung aus Professionalität und Menschlichkeit. Hier geht’s nicht nur darum, gute Spieler auszubilden, sondern auch Charakter. Ich persönlich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und mich als Teil eines Teams zu sehen. Das ist viel wert.
Gibt es etwas, das du jungen Spielern aus der Jugend mitgeben möchtest, die den gleichen Weg
gehen wollen wie du?
Bleibt dran – auch wenn’s mal nicht läuft. Wichtig ist, dass man immer bereit ist, zu arbeiten: im Training, im Spiel und auch mental. Es kommt nicht alles von allein, aber wer den Willen hat und konstant dranbleibt, wird belohnt.
Was bedeutet dir der FC 03 Radolfzell persönlich?
Sehr viel. Der Verein ist für mich wie eine zweite Heimat. Ich bin hier groß geworden, habe Freunde gefunden und mich weiterentwickelt – sportlich und persönlich. Mein Opa und mein Vater haben beide auch schon für den FC 03 gespielt, also trage ich das Trikot mit Stolz.
Hast du ein bestimmtes Ziel oder einen Traum für deine weitere Laufbahn im Verein?
Ich will mich weiter festbeißen, meinen Beitrag zur Mannschaft leisten und Schritt für Schritt besser werden. Auch im Offensivspiel will ich mich weiterentwickeln – das steht derzeit ganz oben auf der Liste. Und natürlich strebe ich an, eine Führungsrolle zu übernehmen und den Verein weiter nach vorne zu bringen.
Und zum Schluss: Wie bist du zu deinem Spitznamen gekommen – und magst du ihn überhaupt?
Ehrlich gesagt wusste ich davon gar nichts, bis Paul Härle das angesprochen hat. Die Trainer, Philip Weidmann und er, haben das wohl mal so untereinander gesagt, aber ich finde schon, dass es passt. Ich geb immer Gas, kämpfe bis zum Schluss – aber eigentlich nennen mich die Jungs aus der Mannschaft einfach nur „Honsel“.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!